Kanaren, Madeira und Spanisches Festland - Mit der "Norwegian Spirit" auf Kreuzfahrt

Anfang November entfliehen wir dem heimatlichen Schmuddelwetter und gehen für zehn Tage an Bord der „Norwegian Spirit“. Start und Ziel ist Barcelona und wir können uns neben Barcelona auch Funchal (Madeira), Santa Cruz (Teneriffa), Arrecife (Lanzarote) und Malaga anschauen, außerdem sind wir vier Tage auf See.


Die „Norwegian Spirit“

Unser Schiff gehört mit seinen 268m Länge und über 2000 Passagieren (plus knapp 1000 Mann Besatzung) schon zu den etwas größeren Kreuzfahrtschiffen. Wir konnten täglich zwischen à-la-carte- und Buffetrestaurants wählen, irgendwo konnte man immer rund um die Uhr essen. Unsere Seetage haben wir oft an einem der beiden Pools verbracht (wenn sie nicht durch den teilweise sehr hohen Seegang gesperrt waren), das Wasser war recht kühl, dafür waren die Whirlpools jedoch umso besser temperiert! Der tägliche Sundowner-Cocktail in der Galaxy-Bar war ebenso Pflicht wie die allabendliche Show im Stardust-Theater. In Hotels sind wir eigentlich nicht so für die Animationsshows, aber die Aufführungen auf der Norwegian Spirit waren wirklich super, egal, ob es eine Musicalshow, Zauberei oder Akrobatik gab oder ein Geiger die Leute von den Stühlen gerissen hat.

Außerdem nutzten wir an Seetagen fleißig das recht gut ausgestattete Fitnessstudio, genauer gesagt die Laufbänder. Durch den ordentlichen Seegang ist es sehr „interessant“ zu laufen. Wir werden regelmäßig nach vorne gedrückt und müssen uns bremsen, nur um kurz danach wieder fast hinten vom Laufband zu fallen und wir müssen kräftig „bergauf“ laufen. Und wenn man nicht aufpasst, kann man auch schon einmal seitlich daneben treten.

2012 KKF - Schiff

Barcelona

Nach einem (für unsere Verhältnisse) kurzen Flug erreichen wir Barcelona und die Norwegian Spirit. Nach dem üblichen Einchecken, der Suche nach unserer Kabine und einem kurzem Imbiss machen wir uns auf den Weg, Barcelona zu erkunden. Wir haben noch knappe fünf Stunden Zeit, bis das Schiff ablegt.

Bei angenehmen 20 Grad schlendern wir Richtung Kolumbusstatue, an der wir den lauten Verkehr hinter uns lassen können und auf der Ramblas, der Haupteinkaufsstraße Barcelonas, entlang flanieren können. Hier werden wir sofort in den Bann des südeuropäischen Lebens gezogen.

Viele Bäume und alte Häuser säumen unseren Weg. Wir sehen etliche Pantomimen, lebendige Statuen und Straßenkünstler mit sehr schönen Malereien. An der Placa Reial machen wir einen kleinen Stopp und schauen uns um. Die Idylle wird leider getrübt, da an einem Brunnen in der Mitte gearbeitet wird. Vermutlich wird dieser gesandstrahlt, jedenfalls macht es einen Heidenlärm. Der Reiseführer beschreibt diesen Platz ironischerweise als „Platz der himmlischen Ruhe“.

Wir schlendern weiter durch kleine verwinkelte Gassen. Hier ist es total urig und wir genießen den Start in unseren Urlaub. Wir werfen noch einen Blick auf die imposante Kathedrale, dann ist es auch schon wieder an der Zeit, zurück an Bord zu gehen.

2012 KKF - Barcelona

Madeira

Wie immer, wenn wir im Hafen liegen, zieht es uns direkt an Deck, um einen ersten Blick auf die Insel und die Stadt zu werfen, die wir in den nächsten Stunden erkunden werden. Madeira ist recht hügelig, Funchal erstreckt sich entlang des gesamten Berghanges, den wir einsehen können. Das Wetter ist sehr durchwachsen: Regenschauer und sonnige Abschnitte wechseln sich ab.

Wir laufen am Hafen entlang und in die Stadt hinein. Auf halber Strecke sehen wir einen Schiffsnachbau der Santa Maria von Kolumbus.

Funchal besitzt eine riesige Markthalle, in der reges Treiben herrscht. Hier findet das einheimische Leben statt: Jung und Alt sitzt Espresso schlürfend zusammen, auf der anderen Seite kann man diskutierende Männer beim Kartenspielen beobachten. Die Blumenfrauen mit ihren traditionellen Trachten verkaufen frisch geschnittene Strelitzien, Orchideen, Azaleen und Glyzinien. Große Weidenkörbe sind gefüllt mit Obst, Gemüse, Gewürzen und Kräutern. Wir schlendern erst durch den Obstmarkt und probieren uns anschließend durch verschiedene Trockenobstsorten und kaufen eine kleine Tüte mit Papaya, Melone und Mango. Wir werfen einen Blick in die Nachbarhalle, hier ist der Fischmarkt. Schon sehr interessant und „geruchsintensiv“, wir erkennen aber nur den Thunfisch, die anderen Fischarten können wir nicht identifizieren.

Wir möchten gerne mit der Seilbahn auf den Berg nach Monte fahren, und gegen Mittag wagen wir es endlich, da die Wolken auf dem Berg aufreißen und wir hoffen, dort nicht im Nebel verloren zu gehen. Wir fahren in einer geschlossenen Gondel etwa 10 Minuten den Berg hinauf und haben einen schönen Ausblick auf den Ort und unser Schiff.

Oben angekommen, stehen wir direkt vor dem Eingang des Jardim Tropical Monte Palace, den wir uns anschauen möchten. Der Park ist schön angelegt, es geht ständig auf und ab und es gibt unzählige kleine Wege und Pfade, so dass man nicht immer auf der Hauptroute (den „Rollatorweg“) gehen muss. Das anfänglich trübe Wetter wird immer schöner, letztendlich gewinnt die Sonne die Oberhand. Es sind zwischendurch immer rote Brücken zu sehen und kleine Pagoden im chinesischen Stil, was sich gut von dem Grün der Umgebung abhebt. Außerdem gibt es immer wieder kleine Teiche und auch einen „Palast“, ein schönes großes Haus, weiß getüncht und mit einem schönen Vorhof. In der Nähe ist ein schöner großer Teich angelegt mit einem Wasserfall und etlichen kleinen Springbrunnen. Es sind überall kleine Skulpturen und andere Kunstwerke verteilt. Am Rande des Parks können wir auch auf die Straße herunterschauen, wo die Korbschlitten herunter rauschen, eine der Hauptattraktionen von Monte. Meist sitzen zwei Personen in dem Schlitten und zwei Personen steuern ihn. Sieht schon interessant aus.

Als wir den Park nach etwa zwei Stunden verlassen, gehen wir ein paar Meter zu der Kirche Nossa Senhora do Monte. Wir steigen die angeblich 74 Stufen hinauf (wir zählen nur 69) und gehen kurz hinein, Chorgesänge empfangen uns, allerdings vom Band. Sie sorgen jedoch für eine schöne Stimmung.

Hier direkt vor der Kirche ist auch der „Start“ der Korbschlitten. Wir sehen, wie die Schlitten per Bulli hier ankommen und erst einmal gestapelt werden. Unzählige „Steuermänner“ sind hier oben anzutreffen, alle in traditioneller weißer Kleidung und einem runden Strohhut. Von Zeit zu Zeit starten einige Schlitten. Die Fahrt kostet jedoch 25€ (1 Person), 30€ (2 Personen) bzw. 45€ (3 Personen) – ein teurer Spaß.

Wir fahren mit der Gondel zurück und wieder unten angekommen, gehen wir Richtung Meer. Wir möchten am Wasser zurückgehen, da die „Waterfront“ so schön sein soll. Aber leider ist hier nur Baustelle und ein Bauzaun verdirbt die Aussicht, außerdem herrscht ein riesiger Baulärm.

Auf halbem Weg probieren wir noch ein madeirisches Knoblauchfladenbrot – sehr lecker. Den gesamten Weg über und selbst noch ein paar hundert Meter vorm Schiff werden wir immer wieder von Taxifahrern angesprochen, die uns für 5€ zum Schiff zurück bringen wollen.

2012 KKF - Madeira

Teneriffa

Die Insel des ewigen Frühlings empfängt uns mit schönstem Sonnenschein. Bei angenehmen 24 Grad verlassen wir in Santa Cruz das Schiff und stehen direkt vor der Queen Mary 2. Das nennen wir mal hochkarätige Nachbarschaft!

Entlang der Pier „campieren“ wieder wie an jedem Hafen die Taxifahrer und bieten ihre Fahrten an. Eine Frau hält ein Schild mit verschiedenen Routen und Preisen hoch. Touren bis zu 100 EUR sind keine Seltenheit. Man sieht mit Sicherheit eine Menge, aber wir nutzen doch lieber unsere Füße schauen uns die nähere Umgebung an.

Wir folgen den Wegweisern Richtung Innenstadt. Die Polizei führt die Menschenmassen der verschiedenen Kreuzfahrtschiffe über Zebrastreifen und rote Ampeln. Es herrscht ein ordentlicher Ansturm von Menschen auf die Stadt, fünf Kreuzfahrtschiffe liegen momentan hier an.

Wir gehen an der Waterfront entlang, vorbei an vielen Cafés und Kneipen – hier ist die Tourimeile. Viele bieten kostenloses WiFi an. Wir gehen mit dem Strom und gelangen in die große Fußgängerzone der Stadt, es reiht sich ein Geschäft neben das andere. Nicht wirklich andere Läden als zu Hause: Mango, C&A, Pimkies und viele mehr, es ist laut und voll.

Wir möchten der Menschenmasse entgehen und in einer Parallelstraße zur geschäftigen Einkaufsstraße finden wir die Iglesia de Nuestra Señora de la Conceptión, die bedeutendste Kirche von Santa Cruz. Hier sind wir fast alleine. Wir machen eine kurze Rast und genießen die Ruhe und Idylle nur wenige Meter vom Trubel entfernt. Die Sonne brennt, ein kurzer Abstecher in die Kirche bringt Abkühlung. Drinnen ist es sehr dunkel, irgendwie erinnert es an unsere Kirchen daheim.

Es geht weiter und wir wandeln durch die Straßen, die Sonne verzieht sich hinter Wolken, und wir erreichen den Parque Garcia de Sanabria. Auch hier herrscht Stille. Wir können eine große Skulptur inkl. Springbrunnen sehen. Von hier gehen sternförmig Wege ab, die von Palmen gesäumt werden. An verschiedenen Stellen gibt es Bänke zum Ruhen sowie verschiedene Pflanzen, u.a. verschiedene Kakteen. Weitere Skulpturen schmücken den Park.

Wir beschließen, wieder langsam zurückzugehen. In den verschiedenen Gassen können wir Cafés und Restaurants erkennen. Die Speisekarten als auch Aushänge sind komplett in Deutsch. Das schreckt uns ab. Wir gehen weiter und kommen zu einem weiteren Park. Hier befindet sich ein kleiner Kiosk mit Sitzmöglichkeiten. Der Aushang ist komplett auf Spanisch, also bleiben wir da.

Die Speisekarte ist nicht sehr aussagekräftig (spanisch), doch wir können eine Tapasplatte ausmachen. Schwups wird diese bestellt, dazu zwei Cappus.

Die Platte enthält fünf verschiedene Sorten auf Baguettescheiben: Fischfilet mit einer roten Sauce, Sardellen, Tortilla (eine Art Kartoffel-Quiche), Schweinebratenscheibe mit grobem Meersalz und einer undefinierbaren braunen dicken Scheibe mit Zwiebeln. Wir sind nicht sicher ob es sich um Kuchen oder einer Art Blutwurst handeln soll. Wie auch immer, es schmeckt hervorragend.

Zum Abschluss wollen wir noch gucken, ob wir irgendwo ein Stückchen Strand sehen können. Dieser soll schwarz durch den Lavaboden sein. Also gehen wir Richtung Meer und finden natürlich keinen Strand. Dafür aber das Auditorium, anscheinend ein Wahrzeichen von Teneriffa. Eine große Musik-/Opernhalle, vergleichbar mit Sydney. Ein überdimensionierter Betonklotz.

Beim Auditorium sehen wir auch ein kleines historisches Fort, welches jedoch geschlossen ist.

Am Auditorium grenzen Steinblöcke an, die eine natürliche Begrenzung zum Meer darstellen. Auf vielen Blöcken sind Malereien von berühmten Sängern und Komponisten zu sehen. Da hat sich einer wirklich viel Arbeit gemacht und Michael Jackson, Sting, Tina Turner und viele andere verewigt.

2012 KKF - Teneriffa

Arrecife

Lanzarote präsentiert sich uns etwas flacher und noch karger, im Hintergrund sieht man einige Vulkane. Der Hafen von Arrecife liegt diesmal etwas außerhalb und wir werden etwa 10 Minuten mit dem Shuttlebus Richtung Arrecife gefahren.

Dort stürmen wieder wie gehabt die Taxifahrer auf uns ein, die Fahrten und Ausflüge verkaufen wollen. Uns würde eine Tour auf einen Vulkan interessieren, aber ein Nationalpark ist etwa 30km entfernt und eine 3stündige Tour dorthin (nur die Taxifahrt) soll 95 € kosten. Das ist es uns nicht wert.

Wir gehen wieder Richtung City und stehen sofort vor dem Charco de San Ginés, einer riesigen Lagune, die vom Meer gespeist wird. Kleine, bunte Fischerboote schaukeln hier auf seichten Wogen oder liegen bei Ebbe auf sandigem Grund. Eine großzügige Promenade ist rund um die Lagune angelegt, vorbei an typisch kanarischen Häusern mit den hölzernen Balkonen, kleinen Bars und Restaurants. Hier treffen sich sowohl die Touristen als auch die einheimische Bevölkerung, um bei eine Tasse Kaffee die letzten Neuigkeiten auszutauschen und die Seele baumeln zu lassen.

Wir gehen weiter in kleine Gassen und meiden die große Einkaufsstraße, obwohl es hier recht ruhig ist, schließlich ist Sonntag und die meisten Geschäfte sind geschlossen. Wir sehen einen Kirchturm durch die Häuser hindurch und gehen dorthin. Es handelt sich um die Iglesia San Ginés. Von hier aus gehen wir direkt weiter zum Castillo San Gabriel, ein gemauerter Fußweg führt zu dem ins Meer gebaute Fort. Hier laufen einige Touristen herum, dennoch ist es nicht überlaufen. Ein Flötenspieler sorgt für eine gute Atmosphäre. Wir gehen auf der Mauer noch etwas weiter, um vom Meer aus einen Blick auf das Castillo zu werfen. Hier gibt es auch einige Jogger, die die Strecke ohne Autoverkehr nutzen.

Wir folgen der Uferpromenade, kommen durch den Parque Islas Canarias, welcher eigentlich gar kein Park, sondern nur ein Platz ist, und schon sind wir am Strandabschnitt Playa del Reducto, ca. 500m lang und hauptsächlich von Einheimischen besucht. Der herrlich weiße Sand lockt aber auch Touristen an, die eher einen ruhigeren Badeplatz bevorzugen. Wir haben unsere Badesachen mitgenommen und machen es uns hier gemütlich. Wir erkennen einige Gäste der Norwegian Spirit, da sie ihre Poolhandtücher mitgenommen haben. Aber trotzdem ist der Strand wahrlich nicht überlaufen und wir sichern uns ein Plätzchen unter einer großen Palme. Wir dösen ein wenig in der Sonne und gehen ins Wasser. Es ist kühl, aber gut auszuhalten und spiegelglatt.

Gegen Mittag machen wir uns wieder auf den Weg und gehen Richtung Parque Canarias, der auch wirklich ein Park ist und direkt an den Strand anschließt. Der Park ist recht schön, aber auch hier ist absolut nichts los. Scheinbar ist hier die Saison schon beendet, wir haben unterwegs auch schon einige Hotels gesehen, die geschlossen haben.

Wir gehen an der Uferpromenade zurück und auf Höhe der Innenstadt schlagen wir noch einmal den Weg in die kleinen Gässchen ein. Wir sehen noch einige schöne Häuser und Statuen, aber es ist kein Vergleich zu Santa Cruz gestern. Wir möchten noch gerne etwas trinken, daher gehen wir zurück zur Lagune und finden noch einen freien Tisch in einem kleinen Restaurant. Hier ist es sehr voll, es sind jedoch nicht nur Touristen, sondern auch viele Einheimische hier. Eine Zwei-Mann-Band sorgt für spanische Unterhaltung.

Wir wollten eigentlich nur einen Cappu trinken, aber als wir den Sangria auf einem anderen Tisch sehen, entscheiden wir uns dafür. Außerdem schauen wir in die Karte und bestellen uns ein Brot mit Knoblauch und Tomaten sowie die kleinen mallorquinischen Kartoffeln mit zweierlei Dip. So kommt vollends spanisches Feeling auf und es ist sehr lecker.

2012 KKF - Lanzarote

Málaga

Vorm Frühstück der obligatorische Blick vom obersten Deck an Land. Wir sehen Málaga vor uns, prägnant sind neben einigen Hochhäusern die Kathedrale und das Alcazaba.

Es ist sonnig und warm. Wir machen uns als erstes auf den Weg zum Alcazaba, dem Festungspalast der maurischen Herrscher der Stadt, weitestgehend im 11. Jh. erbaut. Die Anlage ist immer noch sehr prunkvoll und die Mauern, Wege und kleinen Gärten sind wunderschön anzuschauen, vor allen vor strahlendblauem Himmel. Da lacht das Fotografenherz!! Wir halten uns fast 1 ½ h hier auf, finden immer wieder kleine Nischen mit schönen Fotomotiven und haben einen schönen Blick auf die Stierkampfarena (ein beeindruckender Rundbau, der mitten in der Stadt liegt), den Hafen und auf die Stadt mit der Kathedrale. Der eigentliche Palast ist auch noch einigermaßen erhalten und man geht durch viele Innenhöfe in einzelne Räume, in denen Vasen, Schalen etc. ausgestellt sind. Die vielen Touristen verlaufen sich gut in der Anlage und es ist nie zu voll, abgesehen von den Schulklassen, die sehr geballt und vor allem lautstark auftreten.

Als nächstes machen wir uns an den steilen Aufstieg zur Burg Gibralfaro, mittlerweile ist es kräftig warm und der Aufstieg sehr schweißtreibend. Oben angekommen, haben wir einen noch besseren Ausblick auf die Stadt und auch auf den Palast. Hier ist es jedoch nicht so prunkvoll, sondern man merkt direkt, dass es sich um eine Festungsanlage handelt. Man kann entlang der gesamten Mauer entlang spazieren und macht auch innerhalb der Anlage wieder einige Höhenmeter und wir gehen unzählige Stufen hinauf und hinab.

Wir machen uns nun wieder an den Abstieg. Unten angekommen, sind wir sofort wieder mittendrin im Verkehrslärm und dem Trubel der Stadt. Oben war außer Vogelgezwitscher nichts zu hören. Wir gehen nun Richtung der Kathedrale Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación, die nicht zu übersehen ist, vorbei an vielen kleinen Lokalen, die mit Tapas werben. An der Kathedrale ist einiges los, auch etliche Bettler stehen dort herum. Die Kathedrale hat nur einen Turm, weil das Geld für den zweiten Turm für die Entdeckung Amerikas genutzt wurde. Daher wird die Kathedrale auch „Die Einarmige“ genannt. Das Innere der Kathedrale erinnert an den Pedersdom in Rom. Viele Krypten/Nischen bestimmen das Bild, ebenso eine hohe Decke. Wieder einmal ist es unglaublich, welchen Prunk die Kirche zu Tage fördert. Aber wie hatte vorhin eine Dame in der Alcazaba auf Deutsch gesagt: „Hätten sie es nicht gebaut, könnten wir es uns jetzt nicht anschauen.“

Wir schlendern weiter Richtung Westen, wo noch einige andere Kirchen auf uns warten. Wir überqueren die Marqués de Larios, die Haupteinkaufsstraße mit lauter Edelmarken. Viele Leute in Anzügen und Kostüm sind hier unterwegs. Ob sie wohl alle gerade Mittagspause haben? Wir schlendern weiter durch kleine Gassen, das macht uns mehr Spaß, als durch die Geschäftsmeile zu gehen. Eine Tapas-Bar lacht uns an und wir beschließen, eine kleine Pause zu machen. Wir ergattern einen Tisch in der Sonne und bestellen zwei Cappus und Garnelen in Knoblauchöl, dicke Bohnen mit Schinken und Kartoffeln in scharfer Sauce. Es sind immer wieder Musiker vor Ort, erst ein Gitarrist und ein Trompeter, später ein nicht ganz nüchterner Sänger und später ein Klarinettist. Sie spielen/singen eine Weile und sammeln dann Geld.

So langsam machen wir uns auf den Heimweg. Wir sind nun wieder am Stadtpark angekommen, der die Stadt vom Hafen trennt. Nicht wirklich ein Park, mehr ein langgestreckter asphaltierter Platz mit einigen Palmen. Wir schlendern entlang des Hafens zurück zum Schiff. Wir waren heute fast acht Stunden unterwegs, so lange kam es uns gar nicht vor. Málaga hat uns sehr gut gefallen, das Wetter war super und es war ein sehr schöner letzter Landtag.

2012 KKF - Malaga

Fazit

Wir hatten wieder einen wunderschönen Urlaub mit vielen neuen Eindrücken. Diese Kreuzfahrt war ganz anders als die erste Kreuzfahrt, die wir gemacht haben, da wir diesmal durch die Seetage auch mal richtig die Einrichtungen auf dem Schiff nutzen konnten. Wir haben uns ein paar faule Tage an Deck gemacht, uns viel zu oft und zu viel an den vielen leckeren Buffets bedient, aber auch fleißig unsere Kilometer auf dem Laufband abgerissen, mal mit mehr, mal mit weniger Seegang.

Wir haben uns jeden Abend einen leckeren Cocktail gegönnt, und fast alle Shows angeschaut – kurzum, das volle Schiffsangebot genutzt.

Die Landausflüge waren sehr abwechslungsreich und schön. Wir haben keine gebuchten Ausflüge gemacht, sondern sind immer auf eigene Faust losgezogen. Egal, wo wir waren: es war einfach schön, mal abseits der Touristenstrecken in kleine niedliche Gässchen abzutauchen und sich auch einfach mal vor ein kleines Lokal zu setzen, ein paar Tapas und die spanische Mentalität zu genießen.

Ein toller Urlaub, der uns wieder darin bestärkt hat, dass es mit Sicherheit nicht die letzte Kreuzfahrt war, die wir gemacht haben.